Zielerreichungs­grade der Stufen
im Trans­formations­konzept

Ziele des Transformationskonzepts

Das Transformationskonzept ist eine Roadmap mit 4 Stufen. Das Konzept verfolgt drei Ziele:


1. Attraktives Deutschlandticket-Sortiment
Das Ticketsortiment soll Einfachheit und Vollständigkeit bestmöglich vereinen. Das heißt, es soll so viele Use-Cases wie möglich mit so wenig Fahrkartentypen wie möglich abdecken. Denn nur dann hat es eine Chance, auf allgemeine Akzeptanz zu treffen und bestehende Tarife in der Breite abzulösen.

2. Effiziente Verwaltungsstruktur
Der Vertrieb eines Ticketsortiments und die Finanzierung der Verkehrsleistungen erzeugen immer einen gewissen Verwaltungsaufwand. Die Mittel dafür stehen nicht für Betriebsleistungen zur Verfügung und werden dem System so entzogen. Sie sollten deshalb so gering wie möglich sein. Das gelingt am besten, wenn Parallelstrukturen abgebaut und Verwaltungsverfahren verschlankt werden. Dazu gehört ein einziges Regelwerk an Tarifbestimmungen für den ÖPNV/SPNV, eine einzige Vertriebsorganisation (trotz vielfältiger Vertriebskanäle) und eine Entflechtung der Verträge über die Betriebsleistungen von der Tarifgestaltung.

3. Transparente Kosten
Öffentlicher Verkehr ist ein Zuschussgeschäft. Das ist okay, denn es werden gesamtgesellschaftlich vorteilhafte Ziele verfolgt (Umweltschutz, Teilhabe, etc.). Wichtig ist aber, dass transparent ist, wie hoch dieser Zuschussbedarf ausfällt. Das gelingt am besten, wenn es nur einen Finanzierungskreislauf gibt und - bildlich gesprochen - nur einen Topf, in dem die Differenz aus Ausgaben für die Betriebsleistungen und Einnahmen aus Ticketverkäufen auf einen Blick sichtbar ist.  

Zielerreichungsgrade

Wie sehr trägt das hier vorgestellte Transformationskonzept zu den drei oben genannten Zielen bei?

Die Zielerreichung entwickelt sich von Stufe zu Stufe dynamisch. Die Annäherung an die Ziele erfolgt dabei nicht linear oder gleichmäßig über die Stufen. Auf Zwischenstufen entstehen vorübergehend auch Einschränkungen gegenüber dem Status Quo. Fest steht jedoch: nach Erreichen der letzten Umsetzungsstufe des Transformationskonzepts werden alle drei Ziele erreicht. 

Stufe für Stufe zum Ziel

Die folgenden Grafiken geben transparent darüber Aufschluss, wie die einzelnen Stufen zu den drei eingangs genannten Zielen beitragen. Unter dem Grafikband befindet sich eine kurze Erklärung zu jeder Stufe.

Zielerreichung zu den Kriterien "Attraktives Ticket", "Effiziente Verwaltung" und "Transparente Kosten" in Stufe 1.
Zielerreichung zu den Kriterien "Attraktives Ticket", "Effiziente Verwaltung" und "Transparente Kosten" in Stufe 2.
Zielerreichung zu den Kriterien "Attraktives Ticket", "Effiziente Verwaltung" und "Transparente Kosten" in Stufe 3.
Zielerreichung zu den Kriterien "Attraktives Ticket", "Effiziente Verwaltung" und "Transparente Kosten" in Stufe 4.

Stufe 1: Mit dem Deutschlandticket als Monatskarte ist zweifellos ein attraktives Tarifprodukt entstanden. Es deckt aber bei Weitem noch nicht alle Use-Cases ab. Durch die Vielzahl an Vertriebskanälen und -organisationen wie auch die Vielzahl an Finanzierungskreisläufen ist weder die Verwaltung des öffentlichen Verkehrs als effizient noch die Kostendarstellung als transparent zu bezeichnen.

Stufe 2: Mit der zusätzlichen Tageskarte steigt die Anzahl an Use-Cases, die im Deutschlandticket-System abgebildet werden. Das Ticketangebot wird folglich attraktiver. Da das Deutschlandticket-Sortiment ab dieser Stufe nur noch einheitlich von der Fahrgeldeinsammelstelle (FES) vertrieben wird, steigt die Transparenz über die Kosten bereits leicht. Allerdings bestehen alle bisherigen Vertriebskanäle vorerst weiter, sodass von echter Kostentransparenz noch nicht gesprochen werden kann. Mehr noch, im bisherigen Finanzierungskreislauf erzeugt die neue Deutschlandticket-Tageskarte zusätzliche Ausgleichsansprüche, die das Gesamtsystem vorübergehend noch ineffizienter machen.

Stufe 3: Jetzt gibt es alle Ticketsorten für möglichst alle Use-Cases über das Deutschlandticket-System. Das Ziel des attraktiven Ticketsortiments ist damit erreicht. Der zentrale Vertrieb des Deutschlandticket-Sortiments über die FES und die Neuausrichtung der Verkehrsverträge als klassische öffentliche Dienstleistungsaufträge erhöhen die Kostentransparenz schlagartig. Allerdings bestehen die Altstrukturen der bisherigen Verbünde und Tarife auf Abruf noch weiter, sodass auch auf Stufe 3 nur eine kleine Effizienzsteigerung gegenüber dem Status Quo erreicht wird. Die Parallelstruktur ist bis in Stufe 3 trotzdem noch sinnvoll: Denn die Alttarife dienen als Backup, um das Deutschlandticket-System ohne Druck entwickeln zu können.

Stufe 4: Mit der Abschaffung der bisherigen Tarife und Verbünde entsteht nun vollständige Kostentransparenz und Verwaltungseffizienz: Parallelstrukturen verschwinden (zahlt ein auf Effizienz) und alle Einnahmen und Ausgaben laufen über die FES (zahlt ein auf Transparenz). Nach der ausgiebigen Übergangs- und Reviewphase des Deutschlandticket-Systems in Stufe 3 ist dieser, zugegebenermaßen harte Schritt nun verantwortbar und bringt Vorteile für die Steuerzahler:innen. Die Fahrgäste profitieren von den Vorteilen des Deutschlandticket-Systems bereits seit Stufe 3 vollumfänglich.